Die bekannten Gefilde verlassen, auf Entdeckungsreise in völlig fremde Gegenden gehen und dort den Kontakt zur lokalen Bevölkerung suchen: Das ist eine Art, zu reisen, die Julien Stalder schon lange pflegt. Sehr zu seiner Freude begleitet ihn bei seinen Abenteuern seit Kurzem eine Leica M.

 

Wie so oft beginnt alles mit Ferienfotos. Ein Fundus von Erinnerungen, der sich bald einmal in eine echte Leidenschaft verwandelt. Damals noch «bewaffnet» mit einer imposanten Spiegelreflex-Ausrüstung, sammelt Julien Stalder seine ersten Erfahrungen. Schliesslich leiht ihm ein Freund, Samuel Gachet, mit dem er die Liebe zu den Bergen und zu weiten Räumen teilt, seine Leica M aus.

Die Offenbarung lässt nicht lange auf sich warten. Julien Stalder zögert nicht lange und fällte vor einem Jahr einen radikalen Entscheid: Er verkaufte sein gesamtes Spiegelreflex-Material und erwarb eine Leica M. «Es gibt mehrere Punkte, die mich überzeugt haben. Der Komfort, der einem durch den Sucher geboten wird, die diskreten Abmessungen der Ausrüstung, die Möglichkeit, mit seinem Sujet in Kontakt zu bleiben, ohne von einem grossen Gehäuse behindert zu werden, qualitativ hoch stehende, lichtstarke und ebenfalls wenig Platz beanspruchende Objektive, eine Bildwiedergabe mit sanften Übergängen zwischen unscharfen und scharfen Bildbereichen; kurz: genügend Eigenschaften, um rundum begeistert zu sein. »

Von den zahlreichen Vorteilen konnte der Neuenburger Fotograf vergangenen Sommer im Rahmen seiner letzten längeren Reise auf den Philippinen profitieren. «Mit der Spiegelreflex, mit der ich vorher unterwegs war, hätte ich etwa die Hälfte der Fotos, die ich aufgenommen habe, nicht machen können», räumt er ein. In seiner wasserdichten Fototasche befinden sich eine Leica M (Typ 240) sowie vier Objektive mit Fixbrennweiten von 28, 35, 50 und 90 mm. Mit dieser Ausrüstung konnte er sämtliche Situationen, die er während seiner dreiwöchigen Reise vor Ort vorfand, effizient und diskret meistern.

Um dem Land und seinen Bewohnern wirklich näherkommen zu können, zögert Julien Stalder nicht, dieselben Transportmittel zu verwenden wie die lokale Bevölkerung. So unternahm er etwa zusammen mit dem Mechaniker Salvador in dessen Freizeit eine Reise auf dem Sozius eines Motorrads. Dabei mussten sie mehrere Stopps einlegen, weil der heikle Motor immer wieder seinen Dienst versagte. Sie brauchten dreimal mehr Zeit für die Reise, als sie eigentlich veranschlagt hatten. Aber was solls! Er wurde entschädigt durch eindrückliche Kontakte und brachte Bilder mit, die Ausdruck sind von seiner Art, zu reisen, und von seiner Philosophie und die nicht einfach im Vorbeigehen husch, husch aufgenommene Strassenszenen zeigen.

Auch der sehr lebendige Markt von Baggio bot ihm die Gelegenheit, das intensive Leben einzufangen, das dort – auch nachts – abläuft. Er tauchte ein in den authentischen philippinischen Alltag und traf dabei einen Fischverkäufer, der seine Waren an den Mann bringen wollte, sich mit ihm austauschte und mit ihm über Gesten und ein schönes Lächeln einen gemeinsamen Moment teilte, über alle Sprachgrenzen hinweg.

Schliesslich landete er in Vigan, einer Ortschaft mit einer für die spanische Kolonialzeit typischen Architektur, wo er mehrere Tage blieb und die trotz Regens ihren ganzen Charme ausspielte. Er ergriff die Gelegenheit, freihändig und trotz schlechter Lichtverhältnisse eine typische Strassenszene einzufangen – was dank der grossen Blendenöffnung des Summicron-M 1:2/35 ASPH nicht wirklich ein Problem darstellte.

«Die Verwendung der M verändert die fotografische Praxis: Man lässt sich mehr Zeit, man macht weniger Bilder; aber das Ergebnis ist letztlich unvergleichlich». »

Biografie

Julien Stalder wurde 1989 in La Chaux-de-Fonds geboren. Er liebt die Berge über alles, und zwar sommers wie winters. Der gelernte Chemielaborant hat sich seit fünf Jahren mit Haut und Haar der Fotografie verschrieben. Fotos von Konzerten, Landschaften und seit Kurzem auch Strassenszenen: Er deckt ein breites Spektrum ab und arbeitet analog mit dem Mittelformat und digital mit der Leica M.